Souvenirs, Souvenirs

In Sachen Urlaub hat unsere rasende Reporterin Paula mehr Erfahrung als jedes Reisebüro. Man glaubt es kaum, aber sie ist schon in Indien auf einem Elefanten geritten, hat in Griechenland einen Fischer mit zwei Flaschen Ouzo unter den Tisch getrunken, in Portugal einem Ziegenbock das Leben gerettet und in Island … na, das erzählt sie nur nach dem zweiten Glas Rotwein. Bei ihren vielen Reisen war der krönende Abschluss stets eine Stippvisite in einem hiesigen Souvenirladen. Und so entwickelte sich auch eine ihrer größten Leidenschaften: das Sammeln von Mitbringseln aus aller Herren Länder.
Angefangen hat alles mit dem Sammeln von Aschenbechern: von Mendocino bis Mallorca, von Toskana-Ton bis Balaton-Blech. Die Ascher stapelten sich in Paulas Küche, doch irgendwann fragte sich unsere Redaktionsbiene: „Was tue ich da eigentlich? Ich rauche doch nicht mal.“
Also sattelte sie um. Auf Muscheln undSt eine. Wie sie den 15 Kilo schweren Stein aus Simbabwe nach Hause gebracht hat, bleibt ihr großes Geheimnis. Sie sagt nur: „Es war ein sagenhaftes Meisterwerk der Logistik.“ Und auch jede Menge Charme soll damals mit im Spiel gewesen sein.
Dann war da auch noch Paulas Leidenschaft, Sand von den Stränden rund um den Globus mit nach Hause zu bringen. Fein säuberlich beschriftet – in Glasfläschchen – stand der Sand aus Caorle neben dem von Coney Island in ihrem Wohnzimmer. Insgesamt waren es 243 Fläschchen von Stränden der ganzen Welt. Alle, die „Wetten, dass…?“ noch kannten, sagten stets zu Paula: „Geh doch zum Gottschalk ins Fernsehen. Du erkennst bestimmt jeden Sand deiner Sammlung blind.“ Paula selbst war überzeugt: „Das kann ich wirklich. Caorle erkenne ich sofort am Geruch und Coney Island an der besonderen Körnung.“
Die große Fernsehkarriere blieb Paula allerdings verwehrt. Denn dann kam Xandi – ihr Enkel, vier Jahre alt, und auf der Suche nach Nachschub für seinen Sandkasten. Ratet mal, wo er fündig wurde. Richtig: in Paulas Wohnzimmer. Xandi fand nämlich, dass Sand in Glasflaschen nichts verloren hatte. Und in einem Wohnzimmer schon gar nicht. Er schnappte sich also den Sand von Caorle und Coney Island und all die anderen Fläschchen und kippte sie in seine Sandkiste in Paulas Garten. So entstand der wohl außergewöhnlichste Sandkasten am Attersee – mit 243 verschiedenen Körnungen. Xandi war zufrieden. Und Paula? Sie musste sich erneut überlegen, welche Art von Souvenirs künftig für ihre Sammlerleidenschaft in Frage kommen könnte.
Kurz flirtete sie mit der Idee, Bademäntel aus Hotelzimmern zu sammeln, das war ihr dann aber doch zu kriminell. Und so ist sie auf Magnete für den Kühlschrank gekommen. Denn die gibt es wirklich überall – am Attersee genauso wie in Argentinien. Das klingt vielleicht bieder, doch unsere Paula hat sich zumindest hier etwas Originalität bewahrt. Sie wählt nicht etwa Magnete mit klassischem Urlaubsmotiv, sondern Souvenirs mit originellen Sprüchen wie: „Ich war in Deppenhausen. Und alles, was ich bekommen habe, war dieser Magnet.“
Zugegeben, Paulas Souvenir- und Urlaubs-Anekdoten, die in der Mittagspause beim Gustav-Team für jede Menge Lacher sorgen, klingen manch-
mal etwas an den Haaren herbeigezogen. Und wir sind nicht sicher, ob sie die eine oder andere Story nicht doch etwas ausgeschmückt hat. Vielleicht hatte der Stein aus Simbabwe doch nur 12 Kilo? Und vielleicht gibt es doch den einen oder anderen Bademantel in Paulas Kleiderschrank, der da nicht hingehört?
Aber seien wir mal ehrlich. Kennen wir das nicht alle? Unsere Holiday-Stories werden unseren Liebsten zu Hause immer etwas beschönigt dargestellt. Schließlich sollen alle bitte auch extra-neidisch auf unsere Urlaubserlebnisse werden. Und das ist auch gut so. Denn stellt euch mal vor, euer Schatz macht euch während eurer Auszeit am Attersee einen Heiratsantrag und ihr erzählt der Familie zu Hause die ganze Wahrheit: „Das war in der Warteschlange beim Badebuffet in Litzlberg. Es war heiß und ich musste dringend aufs Klo. Ein Kind hat non-stop geweint und dann meinte er plötzlich mit versteinerter Miene: Es wäre finanziell sicher klug, nächstes Jahr zu heiraten.“ Klingt nicht sehr romantisch, oder?
Da ist diese Version doch viel schöner: „Er hat ein Segelboot gechartert. Wir sind nachts bei Vollmond über den See geschippert und dann ist er vor mir auf die Knie gegangen. Und genau in dem Moment, als ich „Ja“ gesagt habe, tauchte auch noch ein Delfin hinter den Wellen des Attersees auf.“ Das ist doch mal eine Geschichte zum Angeben.
Jaja, man muss nicht immer die ganze Wahrheit erzählen, wenn man vom Urlaub am Attersee berichtet. Andererseits: Bei uns ist es so traumhaft, dass man eigentlich nichts beschönigen muss.
Unser abschließender Tipp daher: Die Zeit, die ihr euch hier spart, verrückte Urlaubsgeschichten zu erfinden, könnt ihr dafür aufwenden, Souvenirs zu shoppen – für eure Homies zu Hause und natürlich auch für euch selbst. Wo das unter anderem möglich ist, hat Paula für euch hier aufgelistet.
Hier gibt‘s Souvenirs und Mitbringsel:
Ambiente am See • Mühlbach 29, 4864 Attersee
Bienenhof • Neuhofen 5, 4864 Attersee
The General Store • Landungsplatz 1, 4864 Attersee
D‘Waschkuchl • Am Anger, 4865 Nußdorf
Café-Konditorei Ottet • Marktplatz 6, 4861 Schörfling
Gustav Klimt-Zentrum • Hauptstraße 30, 4861 Schörfling
Kunsthandwerk Falkensteiner • Hauptstraße 14, 4861 Schörfling
Mosaik • Hauptstraße 6, 4861 Schörfling
Tee am See • Hauptstraße 1, 4861 Kammer-Schörfling
Holz and More • Gamperner Str. 8, 4863 Seewalchen
Bierschmiede • Seefeld 56, 4853 Steinbach
My Little Life • Feld 3/7, 4853 Steinbach
Wurzeldesign Peter Gleich • Kiental 5, 4853 Steinbach
Marion‘s Ideen Zauber • In der Au, 4866 Unterach
D'Brennerin • Seedorf 4, 4852 Weyregg
Tourismusverband Attersee Attergau • Attergaustraße 55, 4880 St. Georgen


